Die Messe: Gabenbereitung

 

Mit der Gabenbereitung endet der Wortgottesdienst, also der erste Teil der Messe und es beginnt die Eucharistiefeier. In der frühen Kirche mussten alle die nicht getauft waren, die Taufbewerber (Katechumenen) und die sogenannten Büßer (Christen, die eine schwere Sünde begangen hatten und dafür eine Zeit der Buße auferlegt bekamen) den Gottesdienstraum verlassen.

Man kann die Messfeier aus spiritueller Sicht in drei Teile einteilen:

 

  • in die Reinigung
  • in die Belehrung
  • in die Vereinigung.

 

Im zweiten Teil der Messe – der Eucharistiefier, möchte Gott sich auf besondere Weise mit uns verbinden. Das hat nicht zur Folge, dass Gott etwas von seiner Göttlichkeit verliert, sondern wir bekommen Anteil an seiner Göttlichkeit. Wir sollen Gott ähnlich werden und Gott ist gut und heilig.

 

In der Eucharistiefeier geschieht die Verwandlung: Brot und Wein werden wesenhaft  gewandelt in Leib und Blut Christi. Das ist der katholische Glaube an die Realpräsenz: Wir Katholiken glauben, dass Christus bei der Feier der Eucharistie wirklich – real gegenwärtig ist, in den äußeren Gestalten von Brot und Wein. Der Priester verwendet bei der Messe ungesäuertes Brot und Weißwein. Dass das Brot ungesäuert sein muss, entstammt einer alten westkirchlichen Tradition. Sauerteig ist in der Bibel ein Symbol für die Sünde. Wenn nur ein wenig Sauerteig in den Teig gelangt wird der ganze Teig durchsäuert. Da Jesus Christus aber das reine Opferlamm ohne Fehl und Makel ist – er ist ohne Sünde, verwendet man ungesäuertes Brot für die Eucharistie – es steht somit für den reinen makellosen Leib Christi. Über diesen Symbolcharakter hinaus hat das ungesäuerte Brot auch noch einen praktischen Nutzen: es verdirbt nicht so schnell wie gesäuertes Brot, ein wichtiger Punkt für die Aufbewahrung im Tabernakel.

 

Beim Wein wird „Messwein“ verwendet. Früher war der „Messwein“ auch ein Qualitätsmerkmal. Messwein muss nämlich Sortenrein sein.
Bei den normalen Weinen wurde früher oft „gepanscht“ (gemischter Satz usw.).
Der Sortenreine Wein symbolisiert die Einheit der Christen, die alle Glieder des einen Leibes, der Kirche sind. Praktischerweise wird Weißwein verwendet, weil die Tücher sonst beim Reinigen des Kelches Rotweinflecken bekommen würden, die schwer zu reinigen sind.

 

Der Teil der Gabenbereitung wird auch als „Offertorium – Darbringung“ bezeichnet. Früher wurde die Vor- und Zubereitung der Gaben als so gewichtig angesehen, dass es dafür ein eigenes Amt gab, nämlich den Subdiakon. Dieser trug die Gaben zum Altar und überreichte sie dem Diakon. Dies machen heute die Ministranten. Der Diakon breitet das neunteilige Tuch aus, stellte die Geräte darauf und mischt in den Wein im Kelch einen Tropfen Wasser. Dazu spricht er das Gebet: „Wie das Wasser sich mit dem Wein verbindet zum heiligen Zeichen, so lasse auch uns dieser Kelch teilhaben an der Gottheit Christi, der unsere Menschennatur angenommen hat.“

Die Vermischung von Wein und Wasser bei der Bereitung der Gaben wird gedeutet als Zeichen für die zwei Naturen in Jesus Christus, der göttlichen und der menschlichen Natur, und der Teilhabe der Menschen an der Gottheit Christi.

Feiert der Priester ohne Diakon, macht er alles selbst. Danach möchte er sich noch einmal ganz bewusst entscheiden, dass er vor Gott mit all den Gebetsanliegen des Volkes hintreten möchte und wäscht sich deswegen die Hände. Er möchte von Gott erhört werden, und so legt er alles Unreine und Negative ab, um als Diener vor Gott hin zu treten.

Jetzt sollen aber nicht nur Brot und Wein dargebracht werden, sondern in besonderer Weise dürfen wir hier auch unsere Gebetsanliegen vor Gott bringen.

Der Priester dankt Gott für die Gaben von Brot und Wein und bringt ihm auch die Bitten und Sorgen des Volkes dar, indem er die Patene (vergoldetes Teller) mit dem Brot und den vergoldeten Kelch mit dem Wein hochhebt und dazu ein Dankgebet spricht. Die Vergoldung der Liturgischen Geräte ist Vorschrift. Für uns Katholiken soll dies die Wertschätzung für den Leib und das Blut Christi ausdrücken, aber diese Geräte können dadurch nach der Kommunion auch leichter und genauer gereinigt werden. Wir sollen aber auch unser Inneres bereiten, um dem Herrn, wenn wir ihn in der Eucharistie empfangen auch eine würdige und „schöne“ Wohnung zu bereiten. Hierfür ist auch das Sakrament der Versöhnung – die Beichte, ein ausgezeichnetes Mittel.